Hasen, Eier, Schokolade
Ostern ist bei Kindern ein beliebtes Fest, dessen christliche Bedeutung wir auch mit den Kindern im Kindergarten und der Krippe bei uns in der Ev.-luth. Kindertagesstätte St. Johannis in Visselhövede aufgreifen.
Klar, dass Kindergartenkinder die eigentliche Bedeutung von Ostern noch nicht ganz erfassen können. Selbst für Erwachsene ist das nicht leicht. Aber dass es nicht nur um Schokohasen und Eiersuchen geht, begreifen sie gut.
Christen auf der ganzen Welt feiern an Ostern die Auferstehung von Jesus als Sohn Gottes und seinen Sieg über den Tod. In seinem Tod und seiner Auferstehung liegt für sie der Zugang zu einer lebendigen Gottesbeziehung.
Auch Kinder machen in ihrem Alltag Erfahrungen mit Umbrüchen im Leben und kennen Ängste: Da gibt es Verlustängste bei der Trennung der Eltern oder Freunde zu verlieren. Angst vor Veränderungen bzw. neuen Lebensabschnitten (Umzug, Kindergarteneintritt, Einschulung). Sie müssen lernen, mit Trauer umzugehen, z.B. bei dem Verlust eines liebgewonnen Tieres oder dem Verlust von Angehörigen.
Aber sie lernen auch, Freude bewusst wahrzunehmen, Hoffnung zu haben "Alles wird gut", Vertrauen in sich und andere aufzubauen. Und sie lernen bei all den Erfahrungen auch: Ich bin klein - aber wertvoll - ich werde immer geliebt - egal in welch einer Lebenssituation ich mich befinde.
Wenn Kinder etwas nicht verstehen, fragen sie nach. Uns ERwachsenen sind diese Fragen nicht immer angenehm. Manchmal stellen die Kinder Fragen, auf de wir keine Antwort haben.
Was sagen wir dann? Die Frage nach dem gekreuzigten Jesus nach seinem Tod begegnet uns im Kindergarten häufiger. Jedes Mal, wenn wir mit den Kindern in der Kirche sind, sehen sie am Altar das Bild des Gekreuzigten.
Und dann kommt die Frage: "Warum?" In diesem Kindergartenjahr hören die Kinder bei uns die Geschichten von Micha und David, zwei Jungen, die zurzeit Jesu in Jerusalem leben und die Passionsgeschichte erleben. Bis Ostern werden im Kindergarten neun Geschichten von Micha und David erzählt: Vom Einzug in Jerusalem bis hin zur Auferstehung.
Wir beginnen damit im Kidergartengottesdienst am 1. März um 10 Uhr im Gemeindehaus.
Die Krippenkinder hingegen erfahren, wie es mit Jesus nach seiner Geburt weitergegangen ist. Anhand einer Erinnerungskiste von Maria, seiner Mutter, entdecken sie: Jesus war auch ein ganz normales Kind, das mit seinen Freunden gespielt hat, das gewachsen ist. Er war auch mal fröhlich und mal traurig - wie alle Kinder.
Wir Mitarbeiterinnen wollen uns mit den Kindern auf den Weg machen, um etwas von dem zu erfassen, was damals geschehen ist. Wir wollen den Fragen der Kinder nicht ausweichen, sondern gemeinsam eine mögliche Antwort suchen.
Nach den Osterferien feiern wir mit allen Kindern ein Auferstehungsfest und erzählen die letzte Geschichte von Micha und David. Abgerundet wird das Ganze mit einem gemeinsamen Osterfrühstück bestehend aus Fladenbrot, Kräuterquark, gekochten Eiern, Obst und Rohkost.
Und zum Schluss ziehen dann alle mit dem Lied: "Halleluja, es ist Ostern. Halleluja, Jesus lebt...!" einmal durch den ganzen Kindergarten.
Michaela Lorke, Leiterin Ev.-luth. Kindertagesstätte St. Johannis in Visselhövede